Ausbildertagung des Landestauchsportverbandes

– Ein voller Erfolg -


Am 04. Oktober war es wieder soweit. Uwe Weishäupl, der Landesausbildungsleiter des LVST Rheinland Pfalz konnte rund 80 Tauchlehrer und Übungsleiter zur zweiten Landesausbildertagung im Jahre 2009 in Bad Kreuznach begrüßen. Kleinere Problemchen wie eine doppelte Tagungsraumvergabe, der noch fehlende Gastreferent oder nur die nicht vorhandene Leinwand konnten die gute Stimmung bei der Begrüßung nicht trüben. Souverän und mit der notwendigen Gelassenheit führte Uwe in die Themen der Tagung ein.
So war neben Aktuellem aus dem Bereich Ausbildung, vorgetragen durch Uwe auch ein kurzer Block mit Informationen aus dem Bundesverband VDST vorgesehen. Dieser wurde von unserer VDST-Vizepräsidentin Petra Straßburger aus erster Hand vermittelt. Schließlich informierte Heike Fachbach, die LVST Präsidentin von besonderen Seminaren und Events die in Rheinland Pfalz stattgefunden haben. Nach einer kurzen Pause kam dann unser Gastreferent zum Zuge. Kein geringerer als Dr. Stefan Hanisch, der designierte Nachfolger von Dr. Hanjo Roggenbach, Fachbereich Medizin im Tauchsportverband NRW e.V. referierte und informierte zum Thema: „Deepstop; Medizinische Erkenntnisse der Dekompressionsforschung“.
Doch zunächst bedankte sich Uwe für das zahlreiche Erscheinen der Anwesenden. Wie immer auf den LVST-Tagungen wurden einige Ehrungen durchgeführt. So haben sich Christoff Brand, Werner Römer, Ahmed Mansour und Rainer Jackob  in Heyeres/Südfrankreich bei der  TL-1 Praxisprüfung erfolgreich durchgesetzt. Nurmi Paavo erhielt  die Glückwünsche für die bestandene TL-2 Prüfung. Den Abschluss bildeten Monika Hopf als Apnoe-TL sowie Andre Behrndt als TL-Einsteiger über das VDST Cross-Over-Programm. Alle Geehrten erhielten neben den Glückwünschen das LVST Tauchlehrer-T-Shirt und eine Flasche Sekt. Uwe nutzte die Gelegenheit um erneut für die Teilnahme an den TL-Ausbildungs -seminaren zu werben. So finden  vier bis fünf Praxisprüfungen im Jahr statt. Einige TL-1 des LVST haben die große Hürde der TL-2 Theorie bereits genommen. Trotzdem sind die Teilnehmerzahlen an der Praxis sehr gering.
In seinen nun folgenden Rückblick auf die Ausbildungstätigkeit im LVST gab Uwe zunächst einige Zahlen bekannt. So gibt es in Rheinland-Pfalz nun eine weibliche Apnoe-TL nach unserem ersten Apnoe-TL in 2008. Auch auf dem Gebiet Trimix ist der Verband mit drei TL gut aufgestellt. Insgesamt gesehen bleiben die Zahlen der ausgebildeten Tauchlehrer in den vergangenen Jahren stabil. Einen kleinen Einbruch kann es auf dem Gebiet der Übungsleiter geben. Hier ist in diesem Jahr der Lehrgang ausgefallen. Interessant ist noch die Frage der Alterstruktur. Leider fehlen dazu die Daten.
Wie in den anderen Jahren auch bildete das Landesjugendlager (LaJuLa) einen besonderen Ausbildungshöhepunkt. Hier bedankte sich Uwe bei allen Unterstützern des Events, die wie in den vergangenen Jahren auch Garanten für das gute Gelingen waren.
Des weiteren fanden die Erfolge auf dem Gebiet Wettkampf besondere Anerkennung. Die Teilnehmer des VDST erreichten mehrfach Top 10 Platzierungen bei den verschiedenen Wettkämpfen. Einzelheiten können im „Sporttaucher“ oder der Homepage nachgelesen werden.
Zu Aktuellem berichtete Uwe über ein Trainer C Projekt. Dieses hat das Ziel bei den teilnehmenden Landesverbänden ein einheitliches Ausbildungsmaterial zu schaffen. Doch zunächst findet eine VDST Weiterbildung für alle Landesausbildungsleiter statt. Dieses in Kas geplante Event ist auf die grundsätzliche Überarbeitung des Ausbildungskonzeptes ausgerichtet. „Sind die Inhalte unserer Ausbildung noch zeitgemäß?“ ist die Frage. Stichworte wie „Retten aus der Tiefe, langer Schlauch, Boje setzen und Tauchmedizin“ werden kritisch beleuchtet.
Im Ausblick für 2010 wurde dann zunächst über das Seminarangebot berichtet. Neben den üblichen SK’s wird es einen Apnoe-Workshop geben. Die Seminare „Moderne Lehrmethoden“, „Ausrüstungskonfiguration“ und „Nitrox/Trimix“ erscheinen besonders interessant. Die Vorbereitungen zu Trainer C Ausbildung stellt sich als problematisch dar. Es ist immer schwierig ein geeignetes Schwimmbad zu bekommen. Gegebenenfalls wird auf einen 2-jährigen Ausbildungsrhythmus umgestellt.
Zum Abschluss seines Vortrags nutzte Uwe die Gelegenheit nochmals Werbung zu machen. Er sprach das TL-Praxisseminar im September an. Die Bundesausbildertagung 2010 auf der Boot sollte aus der Reihen der TL Rheinland-Pfalz gut besucht sein. Es wird ein neues  Nitrox-Buch beim VDST aufgelegt. Vorbestellungen zeigen, dass es auf breite Zustimmung trifft. Schließlich bat Uwe darum, dass sich möglichst viele an dem „Tauchen Award“ beteiligen. Bei dieser Wahl sollte nur die Benennung „VDST“ für den Verband genutzt werden. In der Vergangenheit kam es immer zu einem verzerrten Bild, da die Auswertung des Wettbewerbs die verschiedenen Bezeichnungen wie „VDST“ oder „Verband deutscher Sporttaucher“ nicht zu einem Block zusammenfasste. 
Nun kam Petra Straßburger zu Zuge. In einem kurzen Bericht informierte sie über Neues aus dem Bundesverband. So gibt es einen neuen Geschäftsführer. Mark Niederhöfer hat sich aus ca. 90 Bewerbern durchgesetzt. Am 01.09.2009 nahm er auf der Geschäftsstelle des VDST seine Arbeit auf. Eine weitere hauptamtliche Mitarbeiterin ab dem 01.11.2009 wird Natascha Schwangerus sein. Sie wird sich dem Fachbereich Kommunikation und Strategie widmen. Die ehrenamtliche Position für Öffentlichkeitsarbeit wird im VDST-Vorstand wegfallen. Auf diesem Gebiet hat sich übrigens einiges getan. So wurde das Magazin „Sporttaucher“ neu gestaltet. Relounch war zum 01.09.2009. Zukünftig wird es dieses Magazin nur noch alle 2 Monate geben. Aktuelle Termine sind nur noch auf der Homepage zu finden.
Weitere Punkte auf die Petra einging waren die Re-Zertifizierung der Ausbildungsstandards nach der europäischen Norm EUF, eine neue Konzeption der Wassersportmesse BOOT 2010 sowie die Finanzierung und Renovierung der Druckkammer Überlingen. Zum Abschluss bedankte sich auch Petra bei den vielen Helfern und TL, die das Landesjugendlager des LVST unterstützten. Nur die breite Hilfe führt zum Erfolg dieser Veranstaltung.
Bevor es nun in die Pause ging hatte unsere LVST Präsidentin, Heike Fachbach das Wort. Nach einer kurzen Begrüßung informierte sie zu Seminaren und Events im LVST mit überregionaler Bedeutung. Nicht weniger als vierzehn ein bis mehrtägige Kurse und Veranstaltungen wurde von ihr angesprochen. So wurden Informationsveranstaltungen wie die BOOT 2009, Sechzig Jahre Sportbund Rheinland in Hassloch, oder die Teilnahme am Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Kreuznach beschrieben. Besonderes Engagement gab es wieder im Fachbereich Jugend. Hier fanden unter anderem ein Jugend-Theoriewochenende in Sargenroth, das Landesjugendlager sowie eine Landesjugendfahrt nach Mallorca statt. Für den allgemeinen Tauchbetrieb wurden von Heike die SK „Tauchsicherheit und Rettung“ und  „Orientierung“ in Diez angesprochen, die von besonderer Bedeutung für die Tauchausbildung der Nordvereine des LVST waren.
Für TL wurde in 2009 erstmalig eine Praxisweiterbildung in den Niederlanden angeboten. Schließlich waren noch die Frauenaktionstage des VDST zu erwähnen. An dieser Aktion nahm auch der LVST Teil. Das Frauentauchen fand in Montabaur statt und war ein voller Erfolg. Einen Wehmutstropfen hatte die gute Verbandsarbeit aber auch noch zu beklagen.
Heike berichtete, dass das VBG-Seminar in Grevelinghausen mangels Anmeldungen erstmalig abgesagt werden musste. Da es sich um einen Lehrgang der Berufsgenossenschaft handelt, ist diese Absage umso bedauerlicher.
Die nun folgende Pause wurde genutzt um den Geschäftsbericht 2009 an die Vereine zu verteilen. Auch fand eine Unterschriftenaktion zum Thema Shark-Protektion statt. Hier rief Peter Borsch, der Fachbereichsleiter Umwelt zur Beteiligung auf.
Nach der Pause kam nun der Gastreferent Dr. Stefan Hanisch zu Wort. Dieser informierte im Fachteil der Tagung zum Thema „Bouble Trouble - Medizinische Erkenntnisse der Dekompressionsforschung“.
In dem besonders lebhaft und interessant vorgetragenen Stoff ging es im ersten Teil um Studien, die sich mit so genannten Deep-Stops befassten. Besonders in den letzten Jahren kamen aus dem Bereich des Tec-Diving immer wieder zu Vorstößen, tiefe durchgeführte Dekompressionsstops einzuführen.
Die Studien befassten sich damit, führten aber im Wesentlichen zu keinen, auf das normale Sporttauchen übertragbaren Ergebnissen. Und obwohl die neue, im kommenden Jahr beim VDST eingeführte, DECO-2010 Tabelle auch mit Deepstops arbeitet, ist weitere Forschung notwendig.
Der zweite Teil des Vortrags befasste sich dann mit der Frage „ Ist Tauchen ein Sport“. Hier ging Dr. Hanisch thematisch in die Tiefe.
Neben dem Energieverbrauch wurden auch die positiven Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit im Gesamtsystem des Körpers dargestellt. Die Aussage, dass fitte Taucher sicherer tauchen wurde belegt. Interessant war auch die Ausführung, die sich mit der körperliche Anstrengungen vor einem Tauchengang befassten. Grundsätzlich wird hierdurch das Risiko eines Dekompressionsunfalls erhöht.  Aktuelle Forschungen haben aber gezeigt, dass dies nicht zu pauschalisieren ist.
In bestimmten Fällen können die ursächlichen Gasblasen im Körper auch reduziert sein. Diese Erkenntnisse werden zukünftig weiter untersucht. Es ist nicht auszuschließen, dass es sogar zur Entwicklung neuer Medikamente kommen wird, die einem schützenden Effekt auf den Körper haben werden. Bis dahin gilt jedoch, Anstrengungen  vor und nach dem Tauchgang sind zu vermeiden. Das Deko-Risiko steigt.  
Zum Abschluss seines Vortrages ging Dr. Hanisch noch mal kurz auf die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin e.V. GTÜM ein.
Er beschrieb kurz die Arbeit dieser Institution und stellte die in 2008 veröffentlichte Leitlinie Tauchunfall vor. Diese ist bis 2011 gültig und beschreibt für alle Beteiligten das Vorgehen im Falle eines Tauchunfalls. Von der Ersten Hilfe mit dem 5-Minuten Neurocheck bis zur der Versorgung des Verletzten in der Druckkammerbehandlung wird der gesamte Ablauf beschrieben.
Einzelheiten können unter www.gtuem.org nachgeschlagen werden. Auf dieser Webseite gibt es auch weitere Informationen z.B. ein Verzeichnis der Ärzte mit tauchmedizinischer Weiterbildung.
Gegen 12.45 Uhr neigte sich dann auch dieser Tagungsabschnitt dem Ende entgegen. Uwe Weishäupl stellte das Referat kurz zur Diskussion. Im Anschluss bedankte er sich noch mal bei Dr. Hanisch  für sein kommen und die hochinteressanten Ausführungen.
Insgesamt war für die Ausbildertagung ein positives Resümee zu ziehen. Uwe schloss die Sitzung nicht ohne den Anwesenden für ihre Teilnahme zu danken und ihnen ein gute Heimreise zu wünschen.