Vom Taucher zum Trimix Taucher

oder

60m Tiefe bei klarem Kopf

Unser Kurs begann früh morgens an einem allseits beliebten heimischen See, der wegen seiner guten Sichtweiten ausgezeichnete Voraussetzungen für unsere Übungen bot.  
 

Eric Simgen als Kursleiter wurde tatkräftig unterstützt von Frank Olbert. Beide sind Trimix Tauchlehrer mit großer Praxis-Erfahrung.

Stephan Zimmer nahm an dem Kurs als DTSA Nitrox** Kandidat teil, Clemens Müller und Werner Römer als DTSA Trimix* Anwärter.

Nach einer kurzen Vorstellung und der Prüfung der Voraussetzungen besprach Eric zunächst mit uns welche Erfahrungen wir mitbrachten und was wir von dem Kurs zu erwarten hätten. Vorbereitung auf die später folgenden Trimix Tauchgänge war während der ersten Tage angesagt. Ausrüstungskonfiguration war von Beginn an, aber auch während des gesamten Kurses ein Thema. Viele Erfahrungen der Ausbilder konnten direkt in Verbesserungen der vorhandenen Zusammenstellungen umgesetzt werden.

Eric Simgen

 Die Tauchgänge mit der umfangreichen Ausrüstung waren lang und nicht nur körperlich anstrengend. Neben den obligatorischen Drills und den vielen Übungen war auch ständig Konzentration und Team-Awareness - das Achten auf das Team und entsprechendes vorausschauendes Handeln - erforderlich. Motiviert wurden wir immer wieder durch unsere deutlichen Verbesserungen, die sich bei jedem Tauchgang erkennen ließen.

Den vorläufigen Höhepunkt markierte einer der Vorbereitungs-Tauchgänge, der von Anfang bis Ende mit unvorhersehbaren Ereignissen gefüllt war. Ventile zu, Maske weg, Out Of Gas und ständig simulierte Defekte an der Atemgasversorgung aller Team-Mitglieder ... zum Schluss dann auch noch Wechselatmung aus einer einzelnen Stage. Obwohl mein persönliches Resumee nach diesem Tauchgang lautete: „Ich war fast am Anschlag, viel mehr hätte nicht passieren dürfen.“, haben wir doch erkannt, dass diese Situationen sich durch sinnvolle Check Prozeduren vor dem Tauchgang und durch Zusammenarbeit des Teams während des Tauchgangs alle lösen lassen.

 

Stephan

Ohne unsere Ausbilder trafen wir, die Kursteilnehmer, uns nochmals zu einem Trainingstag, um das Stage Handling und die Skills zu üben. Bei wunderbarer Infrastruktur im Clubhaus eines heimischen Clubs und bester Versorgung mit super Chili durch Clemens, haben die Übungstauchgänge an diesem Tag richtig Spaß gemacht. Bei den vielen Übungen verging die Zeit im Wasser wie im Flug und die Tauchgänge wurden deutlich länger als geplant - im Wasser kam uns das gar nicht so lang vor. Besonders fiel uns dabei auf wie prima wir als Team sowohl über als auch unter Wasser zusammenarbeiteten.

Clemens und Werner

 
Für mich war der Tag auch eine gute Gelegenheit um mein neues P-Valve vor dem großen Einsatz auszuprobieren. Stephan testete das Tauchen mit seinen beiden Stages und ließ dabei die Anforderungen des Nitrox Advanced weit hinter sich. Beeindruckend war auch als Clemens mit vier Stages sauber austariert und getrimmt wie festgenagelt über dem Boden schwebte. Schade, dass wir keine Kamera dabei hatten.
Nach dieser Vorbereitung im September/Oktober, trafen wir uns dann Anfang November in Überlingen am Bodensee wieder. Eric hatte für uns eine Pension ausgewählt, die nicht weit entfernt von den Tauchplätzen und von der Füllstation lag. Die Zimmer waren geräumig und gut ausgestattet. Zudem konnten wir auch bis spät in die Nacht den Aufenthaltsraum für unsere Schulungen nutzen.

 

Der Zeitplan für dieses Wochenende war prall gefüllt mit Theorie und mit Tauchgängen. Bereits Donnerstags nach der Anreise ging es mit leichter Theorie und einem ersten Quiz los.

Das Team beim Pre-Dive Check

Am Freitag hatten wir die beiden ersten Tauchgänge dieses Wochenendes mit Skills und dem Tauchen nach Runtime. Die Logistik der Füllstation-Bodensee war für unsere Anforderungen gut ausgerüstet. Unsere Flaschen – immerhin 5 Doppelpakete, 5 Argon Flaschen und 10 Stages für Instruktoren und Schüler – wurden immer schnell und präzise gefüllt.
Am Abend war wieder viel Theorie angesagt und auch dieser Tag endete erst spät in der Nacht.

Während alle bisherigen Tauchgänge nur bis in den Bereich von 40m gingen, fand am Samstag der erste tiefere Tauchgang dieses Kurses statt. 20 Minuten auf mehr als 50m bei völlig klarem Kopf - das war schon ein Erlebnis. Danach zeigte sich dann auch sofort der Lerneffekt: Mit Druckluft würden wir einen solchen Tauchgang nicht mehr machen.

Nach ein paar Stunden, die wir nochmals zur Vorbereitung nutzen konnten, stand an diesem Tag auch die Theoretische Prüfung an. Der Umfang und die angesetzte Gesamtzeit von 2 1?2 Stunden hat uns ein wenig überrascht, a lle besprochenen Themengebiete wurden intensiv und detailliert in den Fragestellungen geprüft. Durch die intensive Schulung während des Kurses und auch durch die gute eigene Vorbereitung bestanden alle Teilnehmer die Prüfung mit einem sehr guten Ergebnis.

Frank mit seinen vielen kleinen Freunden

 
Den Abschluss des Kurs-Wochenendes bildete am Sonntag ein 60m Tauchgang. Unbeeinflusst von Narkose-Symptomen konnten wir den Tauchgang in dieser Tiefe voll genießen. Auch das viel leichtere Atmen des mit Helium angereicherten Gases war deutlich zu spüren. Die viel geübten Abläufe gingen nun schon automatisiert von der Hand, die Gaswechsel wurden sicher abgearbeitet und die Kommunikation innerhalb der Gruppe war leicht und flüssig. Den gelungenen Tauchgang feierten wir gleich im Wasser zünftig mit einer Sektdusche. Nach zwei ergänzenden Prüfungstauchgängen mit Drills und Skills für Werner, können sich nun Clemens und Werner über ihr DTSA Trimix* Brevet und Stephan über sein DTSA Nitrox** freuen. 60m Tiefe mit klarem Kopf sind nun kein Problem mehr.

geschafft

Viele der erlernten Prozeduren und Fähigkeiten sind aber nicht auf das Technische Tauchen begrenzt, sondern lassen sich auch bei anderer Gelegenheit sinnvoll und nützlich einsetzen. Besonders das Tauchen im Team, der ständige Kontakt zu den Tauchpartnern durch Lampenkommunikation und die gegenseitige Aufmerksamkeit, erleichtert jeden Tauchgang.

 Werner Römer
DTSA Trimix* / CMAS Normoxic Trimix Diver
TC ORCA Ludwigshafen e.V. / LVST

 

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