Angehende TL* und ** aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland trafen sich hoffnungsfroh in der Sportschule Schifferstadt. Hier fand vom 28.02. – 01.03.2020 die TL*/** Theorie-Vorbereitung der Verbände BTSV, LVST und STSB statt. Anfang April sollte dann die Prüfung folgen … wenn nicht alles anders gekommen wäre.

Unter der bewährten Leitung der Landesausbildungsleiter Armin Bäum (BW), Jürgen Meier (SL) und Uwe Weißhäupl (RP) trafen eine beeindruckende Mischung von Anwärtern für den TL* bzw. TL** zusammen. Die Altersspanne reichte von 23 bis 58 Jahren. Die sechs Frauen und 13 Männer bildeten zwei Gruppen, die 12 Mal den TL* und sieben Mal den TL** anstrebten. Mit dabei waren neben den „regulären“ Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch zwei „Crossover-Anwärter“, die die Theorie teilweise begleiteten.

Die Frage, warum man diesen Weg geht, spiegelte dann auch diese bunte Vielfalt wider. Die Trainersituation, die verschiedenen Vereinssituationen, persönlicher Antrieb oder ganz sanfter Druck aus dem Verein waren durchaus verschieden ausgeprägt. Auch die ursprünglichen taucherrischen Wurzeln, bevor man seine Heimat unter dem Dach des VDST fand, waren (nicht nur bei den Crossern) unterschiedlich. Dies förderte den Austausch und die Diskussion und belebte das Seminar.

Als jemand, der bereits die Trainer C und TL*-Ausbildung absolviert hat, war es erneut eine gute Erfahrung, zu erleben, wie sich aus den unterschiedlichen Persönlichkeiten Gruppen bilden, die fast aus dem Stand – ob man sich kennt oder nicht – in einen Austausch zu den Thematiken eintreten, Erfahrungen teilen und sich gegenseitig unterstützen.

Neben der optimalen Organisation von Peter Gaa (Danke!) war es diese positive Stimmung, die diese sehr intensiven drei Tage zum Gewinn werden ließen und für den weiteren Weg motivierten. Die Organisation selbst war ein Musterbeispiel, wie es gut laufen kann: Umfassende Informationen und Kommunikation im Vorfeld, ein realistischer Zeitplan über drei Tage der (fast komplett:-) auch durchgehalten wurde, gute Verpflegung und Betreuung ließen keine Ansatzpunkte, die Veranstaltung selbst zu kritisieren. Wir fühlten uns gut aufgehoben und angenommen. Wer schon mal eine schlechte Fortbildung im Beruf besucht hat, weiß, wie schlecht es auch laufen kann.

Der Ablauf der dicht gepackten Tage war geprägt von den vielen Referenten, die das Orga-Team unterstützten. Im Prinzip wurde die gesamte Bandbreite der Tauchtheorie noch einmal ausgepackt und punktuell vertieft dargestellt. Dazu gehören auch Verbandsstrukturen, Aufbau der Ordnungen, Abnahmeberechtigungen oder Organisation von Veranstaltungen. Hier wurden sowohl in Unterrichtsform als auch in Kleingruppenarbeit die Themen bearbeitet.

Für mich als TL2 Anwärter waren aber auch wieder die verschiedenen Teilnehmerreferate eine interessante Bereicherung, die "Aha-Momente" bereiten. Wenn z.B. eine Anwärterin mit traumwandlerischer Sicherheit (ohne groß hinzuschauen) einen Atemregler auseinanderbaut und im laufenden Vortrag so Anschauungsmaterial präsentiert, eröffnet das schon sprichwörtlich neue Einblicke.

Abends gab es meist lockere Treffen, die die einfach nur dem freundschaftlichen Austausch zum Tag dienten. Hier drängte sich schon langsam das Thema "Corona" am Rande in die Gespräche ein. Aber wirklich nur am Rande. Was dann kam, konnte von uns keiner absehen. Nur als Beispiel die Auswirkungen auf mich und meinen Verein: Mitgliederversammlung war gerade noch möglich. Da aber schon mit Mindestabstand und Anwesenheitsliste. Mein Tauchkurs mit acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern: erst mal bis auf weiteres unterbrochen. Alle Schwimmbäder (und auch Tauchtürme): zu. Unser 40jähriges Vereinsjubiläum: in den September verschoben, in der Hoffnung, dann findet wieder ein normale soziales Leben statt. Ausbildungswochenende Ende April: abgesagt.

Eine Teilnehmerin aus der Schweiz hätte plötzlich nicht mehr nach Deutschland einreisen dürfen. Ich selbst bereitete meine Präsentationen für die theoretische TL**-Prüfung vor. Und währenddessen wisperte immer eine kleine Stimme im Hinterkopf: "Warum die Eile…..?" Am 23. März stand dann endgültig fest: Die Prüfung muss verschoben werden.

Das war nicht überraschend. Man muss es nehmen, wie es kommt und wir haben nun mehr Zeit, uns auf die Prüfung, die kommen wird, vorzubereiten. Das Theoriewochenende lieferte auf jeden Fall einen guten Ansatz für die Thematiken, die jetzt in den folgenden Wochen jeder selbst zu erarbeiten hat. Man wird nicht zur Prüfung getragen, aber gut begleitet und vorbereitet. Am Ende bleibt das Fazit: Eine bereichernde Veranstaltung, die neue Einblicke brachte, die nette Menschen zusammenbrachte und vor allem für die Praxisausbildung motivierte!

Vielen Dank an das Orga-Team. Und natürlich werde ich kurz berichten, wenn die Theorie-Prüfung abgeschlossen werden konnte.

Bericht: Björn Neureuter, TL*, Tauchsportclub-Koblenz e.V.
Bilder: Peter Gaa