Ausgewählte Einblicke in ein besonderes Seminar „Medizin-Praxis“, das auch aus der Ferne online am heimischen PC belegt werden konnte. 15 Teilnehmer:innen in Präsenz in Schifferstatt und 24 weitere, die online an der Fortbildung teilnahmen, konnten so den Ausführungen der verschiedenen Referent:innen folgen und so wichtige Fortbildungspunkte sammeln, da für Ausbilder:innen eine „Medizin-Fortbildung“ zwingend zur Lizenzverlängerung vorgeschrieben ist.
Eigentlich fanden am Samstag, den 13. November in der Sportschule Schifferstatt zwei Seminare statt. Ein SK Medizin-Praxis 
Foto: Björn Neureuterund eine Medizin-Fortbildung -
je nachdem ob man in Präsenz teilnahm oder eben online angemeldet war. Am Ende war es eine gelungene Veranstaltung, die unter der Moderation des Landesausbildungsleiters Frank Rotzinger und mit starker Unterstützung von Marion Hanitzsch-Kögel und Karl Kögel für die Organisation sowie Tiemo Feldmann für die Technik realisiert werden konnte.
Dr. Ulrich Döhner, Dr. Korinna Feldmann und Peter Gaa wechselten sich bei den Vorträgen ab. Dabei ergänzten sich die Vorträge und rundeten sich gegenseitig ab. Atmungsorgane und arterielle Gasembolie, Herz-Kreislauf-System und Dekompression, Atemgasvergiftung und HLW sowie die Folgen der Hypothermie stellten die Hauptvorträge da. Ergänzt wurden diese durch Einblicke in die Ergebnisse der aktuellen GTÜM-Tagung und mit einem starken Fokus von beiden Ärzten auf die Auswirkungen einer Covid19-Erkrankung auf die anschließende Tauchfähigkeit. Zitat Dr. Feldmann: „Es gibt eine reelle Chance, nach einer Covid-Erkrankung gar nicht mehr tauchen zu können.“ Letztlich steht die irrationale Angst vor den Folgen einer Impfung den ignorierten Folgen einer Covid-Erkrankung gegenüber.
Bei ihren Vorträgen verwiesen die jeweiligen Referenten dabei oft auf die Vorredner. Wenn Peter Gaa z.B. den Tiefenrausch vorstellte und darauf hinwies, dass es zu kurz greift, alleine auf die Faustformel „ab 30 m kann man und ab 40 m muss man mit einem Tiefenrausch rechnen“ abzustellen, weil es vielfältige Faktoren gibt, die hier einen Einfluss entfalten, dann griff Dr. Feldmann dies später auf: „Wir merken bei Kälte einfach alles viel viel mehr…“.
By the way: Wer wusste, dass sich die Deko-Zeiten bei einer leichten Hypothermie um den Faktor 5 verlängern können?
Einen besonderen Euphemismus stellte Dr. Döhner in den Mittelpunkt seiner Ausführungen zum Apnoetauchen, wenn er von „Kreislaufvariationen beim Apnoe-Tauchen“ sprach. Übersetzt heißt dies nichts anderes, als dass beim Apnoe-Tauchen massive Belastungen zu verzeichnen sind, die einen trainierten Taucher erfordern. Zitat: „Apnoetauchen ist kein Tauchen light!“
Am Ende stand eine gelungene und abwechslungsreiche Fortbildungstagung, die für die Online-Teilnehmer:innen mit dem letzten Vortrag endete. Die Praxisteilnehmer:innen begaben sich dann zu den verschiedenen Praxisstationen (O2-Systeme, HLW, Rettungspuppe, Stabile Seitenlage, AED). Wer wiederholt an einer solchen Fortbildung teilnimmt, wird viele bekannte Fakten präsentiert bekommen. Interessant ist aber, dass in jedem Vortrag Fakten einflossen, die so noch nicht präsentiert wurden, vergessen waren oder in einen neuen Kontext gestellt wurden. Ein echter Gewinn für die Teilnehmenden.
Björn Neureuter
Sportschule (Foto: Tiemo Feldmann) 
Ansicht Kamera (Foto: Frank Rotzinger)
Station Rettungspuppe (Foto: Marion Hanitzsch-Kögel) 
Station: O2-Systeme (Foto: Marion Hanitzsch-Kögel)
Station Seitenlage (Foto: Marion Hanitzsch-Kögel) 
Referenten (Foto: Marion Hanitzsch-Kögel)
Gruppenfoto (Foto: Marion Hanitzsch-Kögel)